Fernsehn tun wir gern sehn, oder?
Angeblich dreieinhalb Stunden am Tag verbringt Otto Normalglotzer vor der Flimmerkiste. Wo sind die Gedichte dazu? Klar, hier ist wieder das Urheberrecht ein Hemmnis. Sicher gibt es auch zum Fernsehen Gedichte von zeitgenössischen Dichtern, aber wer als Dichter was auf sich hält, geht ins Buch, nicht ins Internet. Trotzdem habe ich eine Seite Medien-Gedichte aufgetan, die angefangen bei Matthias Claudius allerlei Gedichtetes zu Papier und Kiste bereit hält. Claudius kündigt eine Zeitung an, Karl Kraus beschäftigt sich mit Kino und Radio, Hans Retep singt ein Loblied auf den Fernseher und ein gewisser Wersch versucht Medientrivialitäten in moderne Lyrik zu verpacken.